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Häuserspuren ...
Die Häuser in Hann. Mündens Kernstadt |
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3.
Bauperiode etwa von 1560/70 - 1650 - Renaissance |
In dieser Zeit entstanden besonders prächtige, auf Repräsentation gerichtete Bauten
mit einer auffallenden Vielfalt von Schmuckelementen. Der Handel hatte zu deutlichem
Wohlstand geführt.
Die Oberstöcke kragen nun nicht mehr so stark vor; an die Stelle der Knaggen treten
geschwungene Konsolen mit Kerbstecherei, bis gegen Ende der Periode nur noch die in
Balkenstärke vortretenden Balkenköpfe verziert werden.
Gesimse werden mit Perlstab, Eierstab, Zahnfriesleisten profiliert. Mit dem Fischgrat-
oder Taubandornament werden nicht nur Schwellen und Füllhölzer, sondern auch rechteckige
Türgewände verziert. Das Schnitzwerk wird so vielfältig wie nie zuvor und nie mehr
wieder.
Auf Eckständern erscheinen flach angelegte Pilaster und Halbsäulen auf Diamantquadern.
An die Stelle der kurzen, aneinandergereihten Kreuzverstrebungen in den Brüstungsgefachen
treten mehr oder weniger regelmäßig angeordnete Fußbänder.
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