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574 Häuserspuren ...
Die Häuser in Hann. Mündens Kernstadt

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HäuserSehenswertesEigentümer seit (1689) 1730

Bemerkungen zu den einzelnen Brunnen-Standorten

Das Haus, in dem sich heute das Café Antique befindet, gehörte Schodde; der Brunnen Nr. 3 stand also gewiss in der Ecke "am Ziegenmarkt".

Der 4. Brunnen stand offenbar vor dem Haus Nr. 39, heute Malergeschäft Ströver,

der 5. an der Ecke Marktstraße (Nr.55/56),

der 6. vor dem heutigen "Haus der sozialen Dienste" am Plan,

der 7. nahe beim Kronenturm. Von ihm weiß Blume zu berichten, das Wasser darin sei aus unerklärlichem Grunde stets schwarz gefärbt gewesen, so dass man ihn den "Tintenbrunnen" genannt habe. Weil man das Wasser für gesundheitsschädlich erachtet habe, sei er schließlich zugeschüttet worden. An dieser Stelle - auch das berichtet Blume - wurde bis zum Oktober 1839 die Halbmeisterei, also die Abdeckerei (in den Katastern heißt sie "Waasenmeisterei") betrieben. Der Boden dort mag entsprechend belastet gewesen sein!

Brunnen Nr. 8 "unten auf der Burgstraße" stand unweit der Ecke Jüdenstraße vor der heutigen Nr. 15.

Die Nr.9 "oben auf der Burgstraße" befand sich vor Nr. 127, der heutigen Nr. 24. Zwar wird dort erst 1791 ein Johann Christian Bete als Eigentümer des Hauses Nr. 127 geführt. Vermutlich hat der einen dort wohnenden Vorfahren gehabt, der in den Katastern nicht erscheint, weil das Haus 1730 und danach dem in Hannover lebenden Johann Friedrich Herberhausen gehörte. Wer in Münden kannte den schon! Aber dass Bete dort wohnte, war gewiss jedem klar. 1814 jedenfalls war der Standort eindeutig, Johann Chr. B. hatte das Haus 1791 gekauft..

Der Brunnen Nr. 10 "vorm Pfarrhause" ist beim Umbau dem Eckhause (Tetzer) einverleibt worden.

Der nächste Brunnen befand sich an der Ecke Lange Straße/Ritterstraße vor dem Haus 238 (Ritterstr. 1),

und die Nr. 12 "an der Lilienstraße"? Lilienstraße wurde die Schmiedestraße damals genannt. Der Brunnen stand also nur eine Straßenecke weiter vor dem Hause Nr. 246, fast an der Langen Straße wie auch die beiden nächsten:

Der eine an der Ecke zur Kirchstraße (Haus Nr. 1, heute Lange Str. 61),

der andere [Brunnen Nr. 14] vor dem Haus Nr. 6, etwas weiter nördlich, als heute der klassizistische Brunnen vor der St. Blasiuskirche steht.

Zwischen Rathaus und Kirche stand die alte "Hohe Schule", davor auf der Ziegelstraße der als 15. genannte Brunnen.

Der 16. folgte an der Ecke Tanzwerderstraße vor Haus Nr. 559 (Tanzwerderstr. 4),

der 17. stand bei der leider vor einigen Jahren abgebrannten "Frölingschen Hutfabrik" (Haus Nr. 275/76, Ziegelstraße 38/40), offenbar zur Petersilienstraße, und

der 18. ebenfalls auf der Ziegelstraße (Haus Nr. 280, heute Ziegelstraße 50) unweit der Ritterstraße/Siebenturmstraße.

Nr. 19 war der Rattbrunnen, mit Doppel-T geschrieben, gewiss im Blick auf das nahe, jenseits der Fulda gelegene Dorf Ratten. Einen Radbrunnen dürfte es dort schwerlich gegeben haben. Warum hätte man dort das Wasser mit Hilfe eines Rades in einer aufwendigen Konstruktion in die Höhe pumpen müssen? Der Grundwasserstand war sicherlich nicht niedriger als bei den anderen Brunnen auf der Ziegelstraße, und da das Gelände dort hinter der Stadtmauer lange nur als "Hagen", als Grüngürtel, genutzt wurde, bestand auch keine Notwendigkeit für eine kostenintensive technische Anlage. In den Katastern von 1730 und 1770 heißt es auch immer "Rattbrunnen", und erst im 19. Jahrhundert, als 1875 die Landvermesser alle Häuser und Straßen kartierten und man das Dorf Ratten längst vergessen hatte, taucht der Name "Radbrunnen" auf. (Übrigens schrieben die ortsfremden Geodäten auch den Rattwerder als "Radwerder".)
Der Brunnen stand in Höhe der Einmündung Ziegelstraße, vor dem Haus 317/18, heute Nr. 17.

Die Bezeichnung "nach den Sieben Thürmen" wird im Kataster von 1730 teilweise auch für Häuser gebraucht, die auf der heutigen Straße "Hinter der Stadtmauer" liegen. Beim Brunnen Nr. 20 könnte daher 1750 sowohl die Haus-Nr. 364 (Siebenturmstraße 10) als auch die 376 (Hinter der Stadtmauer 50) gemeint sein. Da aber Anna C. Robetke 1814 als Nr. 20 genannt wird, das Haus 375 (ebenfalls Hinter der Stadtmauer 50) bis 1812 besaß, ist der Fall klar.

Die beiden Brunnen Nr. 20 (Haus Nr. 376) und 21 (Haus Nr. 379) standen unweit voneinander Hinter der Stadtmauer bei Nr. 50 bzw. an der Ecke der Hinter- und Stumpfeturmstraße 1;

Nr. 22 (vor Haus Nr. 452) etwa in Höhe des heutigen Spielplatzes, schräg gegenüber vom Haus der jüdischen Gemeinde.

Den 23. Brunnen gab es etwa in der Mitte der Mühlenstraße, vor den Häusern 462 (heute Nr.7) und 463 (heute Nr. 5).

Der 24. Brunnen habe, so heißt es ja im Eidbuch, in der Lohstraße bei Schumanns Hause gestanden. Friedrich Wilhelm Schumann taucht allerdings in den Katastern erst 1779 beim Haus Nr. 507 auf. Auch Blume erwähnt diesen Namen nicht in Verbindung mit der Lohstraße. Das Haus Nr. 507, die heutige Nr. 12, befindet sich in der Mitte der Lohstraße.

Die Nr. 15, die 1814 als Nr. 498 J.F.Sponholz gehörte, steht allerdings ein Stück weiter nördlich zur Schlagd hin. So ist es wahrscheinlich, dass der Brunnen irgendwo zwischen diesen beiden Standorten seinen Platz hatte. Vielleicht findet sich der Nachweis dafür noch in späterer Zeit.

1814 wird als Nr. 11 der Brunnen vor dem Oberen Brauhaus in der Rosenstraße aufgeführt, der 1730 nicht erwähnt wurde und als Nr. 25 einer neben Postmeister Frank Erben Haus, für den es ebenfalls keinen Vor-Eintrag gibt. Dafür fehlt 1814 der Brunnen im Unterbauhause, das am Ende der Mühlenstraße lag.

Bis auf die drei zuletzt genannten scheinen die Standorte der öffentlichen Brunnen um 1750 und 1814 also ziemlich eindeutig festzustehen.

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Letzte Änderung: 16.10.01